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TV-Kolumne „#Beckmann“: Beckmann will Kalaschnikow im Darknet kaufen - doch das Experiment geht schief
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Reinhold Beckmann
dpa/Ingo Wagner TV-Moderator Reinhold Beckmann

„Angst vor dem Terror – wie gefährdet ist Deutschland?“, fragt sich ARD-Reporter Reinhold Beckmann. Horror-Szenarien folgen, Betroffenheit fehlt auch nicht. Fakten? Gibt es keine.

Es sagt Innenminister de Maizière in die Kamera, dass die Terrorgefahr in Deutschland natürlich gegeben sei. Das ist zwar nicht sehr beruhigend, aber auch nicht neu. Es sagt Verfassungsschutz-Chef Maaßen in die Kamera, dass sich eine beträchtliche Zahl an Deutschen dem sogenannten Islamischen Staat in Syrien anschließe.

Das ist zwar nicht sehr beruhigend, aber auch nicht neu. Es sagt BKA-Präsident Münch in die Kamera, dass Waffen sich im Darknet, im heimlichen Internet, beschaffen ließen. Das ist zwar nicht sehr beruhigend, aber auch nicht neu. Neu ist: Beckmann will eine Waffe bestellen. Versuchsweise.

Bedeutungsschwer mit Trommelwirbel

Echte Fakten sind rar bei #Beckmann zu später Stunde in der ARD. Da mag der Reporter noch so bedeutungsschwer aufsagen: „Die Gefahr scheint näher zu rücken.“ Für ungläubige Zuschauer tönt dazu als Untermalung der musikalische Trommelwirbel.

FOCUS Online

Schreien, Schweigen – und vom Thema weit weg

Alles wird zusammengetragen, was irgendwie mit Terror der jüngsten Zeit zu tun hat: ein Überlebender des Attentats in Paris im November. Ein französischer Sicherheitsberater, der sich wundert, wie lax die Sicherheitsmaßnahmen in einem Berliner Einkaufszentrum sind.

Dann kommt ein Krisenexperte zu Wort. Er berichtet, wie Angehörige von Terror-Opfern bei der Überbringung der schlimmen Nachricht reagieren. Mit „Schreien“, „auf den Boden werfen“ oder „Schweigen“. Vom Thema ist #Beckmann inzwischen sehr weit weg.

Kalaschnikow bestellt, bezahlt – und nicht bekommen

Zu Beginn der Sendung gibt es dieses Experiment. #Beckmann bestellt via Mittelsmann eine Kalaschnikow im Darknet. Am Ende kommt heraus: 800 Dollar gezahlt – und nichts bekommen.

Weil, so ein Zollexperte, es gar nicht so leicht sei, Waffen zu beschaffen. Klingt komisch, ist aber so. Nur dass dieser #Beckmann leider nicht ansatzweise so informativ ist wie „Die Sendung mit der Maus“.

Jetzt bloß nicht in Panik verfallen!

45 Minuten lange erklärt uns der Reporter Beckmann, in Dauerselbstdarstellung, wie gefährdet Deutschland ist. Irgendwie. Jetzt besonders. Wahrscheinlich. Möglicherweise. Also sicher. Vielleicht.

Um am Ende, ganz mutig zwischen Menschen im öffentlichen Verkehrsmittel fahrend zu beruhigen, man dürfe bitteschön nicht in Panik verfallen. #Wiebitte?

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Leser-Kommentare (17)

18.05.2016 | Peter Weber

Mein Gott Beckmann, stell dich nicht so an

und mach eine Reise ans Horn von Afrika. Früher konnte man das bei Encounter Overland in London buchen, heute vielleicht sogar im Internet. Auch in Nigeria, Sierra Leone, Athopien, Jemen, sogar am Khyber-Pass und bei den Paschtunen gibt es jede Waffe die ein Möchtegern -Terrorkrieger braucht.

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18.05.2016 | Gerd Steimel

Investigativer Journalismus

sollte Beckmann im Bereich Korruption, Spielmanipulation und Doping in Deutschland betreiben, wenn er schon den Wallander spielen will. Da hat er viel zu tun? Waffen und Terrorismus sind ein paar Nummern zu gross für Ihn. Wie auch für viele, die in höchsten Regierungsämtern dafür zuständig sind.

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18.05.2016 | Thomas W. Richter

Terror ist auch,

wenn ständig Kinder oder Frauen im Schwimmbad oder während eines Festes (Karneval der Kulturen) begrapscht und sexuell belästigt werden. Da braucht es keine Kalaschnikow, da genügen die Hände.

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18.05.2016 | Miro Hogwart

Nach dem Jugoslawien Krieg...

hat sich eine Gruppe Islamisten in Bosnien einquartiert und propagiert das ganze in Europa schon Hardcore.In Schweden sind es Bosnische Islamisten die die Scharia fordern.Waffen aus z.b Paris Attentat waren auch aus Bosnien ! Bosnien liegt nicht weit von allen wichtigen Städten Europas ihr wollt nicht wissen wieviele Waffen schon da sind.Per Zug und Auto.Alles zu seiner Zeit nur dan ist es zu spät..ach ja Paris ist ja schon vergessen und nichts daraus gelernt !

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18.05.2016 | Mathias Wagener

Niveau Böhmermann

Das ist ja Niveau Böhmermann, was sich da abspielt. Beckmann hatte ich doch da noch etwas anders gesehen. Leider muss ich mich da auch korrigieren. Der Einfall war zu irrig.

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18.05.2016 | Irene Bachalter  | 2 Antworten

Wie naiv muss man sein

zu glauben man bekommt eine AK47 für 800,- Dollar im Darknet. Selbst in Syrien kostet so eine Waffe leicht das 10 fache. Klar senden die Verkäufer die Waffe dann auf dem Postweg direkt an den Empfänger. Erst den Lauf, getarnt als Wasserleitungsrohr, der Schaft als Spaten und jede einzelne Patrone dann getarnt als Perle. Wer mal versucht hat ein Generika, Medizin billig aus Indien zu bestellen bemerkt sehr schnell wie aufmerksam der Zoll ist. Da muss man nur ein Rezept vorweisen und bekommt die Tabletten sogar ausgehändigt, aber bei einer Waffe wird man wohl sehr schnell beim Staatsanwalt landen. Solche Berichte sind lächerlich. Welcher wirklich Kriminelle lässt sich denn mit einem Beckmann ein. Aber die Gutgläubigkeit der Bürger kennt keine Grenzen.

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  • Andreas Weber

    AK 47 - 8.000 EUR?

    Die ist dann aber die Ausführung für Frauen - vergoldet oder mit Swarowskisteinchen besetzt! Eine neue AK47 (auch Kalaschnikov - in den USA= Kalaschnikow) kostet ca 900 EUR - ein G36 um die 900-1.000 EUR und eine M4A1 auch ca. 1.000. Google ist dein Freund.

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18.05.2016 | Wolf Wieland  | 1 Antwort

Ist Beckmann so naiv?

Um eine Kalaschnikov wirklich zu bekommen, bräuchte er nur einen Ausflug nach Bosnien zu unternehmen. Das müßte ihm doch bekannt sein!

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  • Andreas Weber

    Warum so weit fahren?

    In jedem Rotlichtviertel gibt es genug Läden wo man Bosnier, Serben od. ex-Jugoslawen oder Russen antrifft. Da kommt man ganz schnell auch in jeder größten Stadt in D zu einer AK und allen möglichen anderen Waffen.

18.05.2016 | Maximilian Schmidt  | 1 Antwort

Die warheit ist

Terroristen werden sich ihre Waffen in Deutschland selber bauen sobald die Infrastruktur da ist. Das Darknet mit rein zu ziehen ist blödsinn.

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  • Mathias Wagener

    Eben

    Der Terrorismus als Thema. Dann sind aber auch Tabuthemen und der Holzhammer derer, die keine Konsequenzen ziehen. Politisch werden Andere diskriminiert. Ein kunterbuntes Durcheinander.

18.05.2016 | Hendrijk Vesseloh  | 3 Antworten

Wenn

Beckmann das getan hat ohne Absprache mit den zuständigen Behörden, dann hat er sich strafbar gemacht. Er hat versucht an Kriegswaffen zu kommen. Der Versuch ist strafbar.

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  • Frank Meyer

    Herr Vesseloh,

    Sie haben recht!!! Schon der Versuch eine Waffe zu erwerben, für welche man Erwerbsberechtigung benötigt, ist laut Bundeswaffengesetz und dem Kriegswaffenkontrollgesetz, strafbar. Da Beckmann laut Bericht einen Mittelsmann beauftragt haben will, hat er sich als Anstifter zu einer Straftat auch strafbar gemacht.

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18.05.2016 | Peter Dango  | 1 Antwort

Müßte man

den jetzt nicht anzeigen? Ermittelt denn da nicht die Staatsanwaltschaft, oder wie das heißt? Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz etc? Herr Beckmann wollte ein automatisches Schnellfeuergewehr kaufen. Bezahlt hat er schon. Von links darf man hier wohl alles.

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  • Stefanie Tolop

    Journalist. ..

    Hei, der Beckmann ist Journalist. Da drückt die Staatsanwaltschaft schon einmal alle Augen zu. Wenn nicht, dann muss er das nur als Satire bezeichnen. Dann wirds schon klappen. Alternativ sagt er einfach, dass es der somalische Praktikant war. Dem kann man ja wirklich keinen Vorwurf machen. Er hat halt nur die Bräuche aus seiner Heimat gepflegt...

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dpa/Jana Pape, dpa/Ingo Wagner, dpa/Paul Vaethroeder/Beckground.TV, dpa/Julian Stratenschulte, FOCUS, dpa/Christoph Soeder, dpa/Sebastian Kahnert, FOCUS Online, Zalando, dpa/Bang & Olufsen, Frederik Lindstrøm, gettyimages.de/martin-dm, maxdome, dpa/Christian Charisius, Getty Images/iStockphoto (5), Ruud Koopmans/ WZB, dpa/App Store von Apple, Getty Images/vladans, dpa/Daniel Reinhardt, dpa/Maja Hitij, Tourvital, dpa/Uli Deck
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